- Universitätstheater
- Universitätstheater,Theaterspiel an Universität (seit dem frühen 15. Jahrhundert), das als Studententheater zwischen Amateur- und Berufstheater steht. Eine besondere Rolle spielt die Beziehung der Spielgruppen zur Universität; bestimmte universitäre Ausbildungsgänge sind entscheidend, wie z. B. Theatergruppen an theaterwissenschaftlichen Instituten, die die theoretisch erworbenen Kenntnisse praktisch erproben oder auch unbekannte oder in Vergessenheit geratene Stücke in Erinnerung bringen wollen; daneben Theatergruppen an Hochschulen für darstellende Kunst, wo Inszenierungen unmittelbarer Bestandteil des Ausbildungsbetriebs sind (z. B. als Abschlussprüfungen). Kontakte zu ausländischen U.-Gruppen ermöglichen die jährlichen internationalen Treffen in Erlangen (ab 1949) und in Parma (ab 1952). Experimentelle Dramatik in den 60er- und Politisierung in den 70er-Jahren bis hin zum Straßentheater der außerparlamentarischen Opposition prägten das U. in Deutschland; in Polen unter Einfluss der experimentellen Theaterformen (J. Grotowskis »armes Theater«) Suche nach eigener Identität auf der Basis der aktuellen Geschichte. An den Schauspielfachbereichen (Drama-Departments) mancher amerikanischer Universitäten kann ein akademischer Abschluss (Bachelor of Arts) erreicht werden. In Großbritannien wurde bereits 1885 die Oxford University Dramatic Society (OUDS) gegründet, aus der zahlreiche Schauspieler und Regisseure hervorgegangen sind.
Universal-Lexikon. 2012.